
Die Geschichte vom Fluss, der seine Farbe suchte
Eine Frau wanderte durch ein unbekanntes Tal und kam an einen breiten, ruhigen Fluss. Das Wasser schimmerte seltsam – mal klar, mal milchig, mal beinahe golden. Sie beugte sich darüber und fragte den Fluss:„Warum änderst du ständig deine Farbe
Weißt du denn nicht, wer du bist?“
Der Fluss lächelte – ja, auch Flüsse können das – und antwortete:
„Ich kenne meine wahre Farbe längst. Aber die Menschen, die zu mir kommen, sehen sie oft nicht. Also zeige ich ihnen das, was sie brauchen. Manche erkennen darin sich selbst, manche ihre Wunden, manche ihre Sehnsucht.“
Die Frau runzelte die Stirn. „Aber warum lässt du sie nicht einfach deine Farbe sehen?“
„Weil sie dann glauben würden, ich hätte ihnen eine Antwort gegeben“, sagte der Fluss. „Dabei bin ich doch nur ein Spiegel. Die Antwort entsteht erst in ihnen, wenn sie lange genug in meine Oberfläche schauen und sich trauen, zu sehen, was sich darunter bewegt.“
Die Frau setzte sich ans Ufer, schaute schweigend ins Wasser – und nach einer Weile erkannte sie, dass der Fluss sich gar nicht veränderte.
Nur sie selbst.
Je ehrlicher sie wurde, desto klarer wurde das Wasser.
Als sie weiterzog, flüsterte der Fluss ihr hinterher:
„Die Wahrheit ist nie versteckt. Sie wird nur sichtbar, wenn du mutig genug bist, hinzuschauen.“
Fazit:
Wahre Erkenntnis fällt dir nicht einfach vor die Füße. Sie steigt in dir auf, sobald du bereit bist, ehrlich hinzuschauen. Alles, was du im Außen nutzt – Heiler, Karten, Zeichen – schubst dich nur sanft an. Die eigentliche Wahrheit hast du längst in dir. Du musst sie nur zulassen.
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