Rosen am Strauch
Rosenhecke

Es geht nur um die Liebe

Was tun wir nicht alles von Kindheit an, um das zu bekommen, was wir uns am sehnlichsten wünschen?
Im Grunde geht es immer nur um das eine – um die Liebe!

Wir sind als Kinder in eine Welt gekommen, die zunächst alles andere als harmonisch ist. Erinnern Sie sich noch?
Damals, in Mamas Bauch, 9 Monate in warmem Wasser liegend, rund, paradiesisch, wohlgenährt, umsorgt und mit einem unbändigen Vertrauen in das kommende Leben!

Plötzlich, oh Schreck, kein warmes Wasser mehr, es wird enger und enger. Der erste “Engpass” im beginnenden Leben eines jeden Menschen ist “Mamas Schoss”.
Und dann? Grelles Licht, Hektik, Stimmengewirr, Kälte, Unruhe und Lärm. Wo ist dieses warme, wohlige Gefühl der Geborgenheit, des Schutzes, der Harmonie, des Friedens? Für immer verschwunden?
Nein, keineswegs nur nach innen verlagert! Aber wer bringt es dem Kind bei, dass es jetzt alles in sich trägt?
Niemand!
Es muss ihm nicht beigebracht werden. Es weiß es auf seine Art.
Aber wissen es wir Erwachsenen noch, dass wir alles in uns tragen? Auch wenn wir uns nicht daran erinnern?

Die Geschichte der meisten Menschen ist schnell zu Ende erzählt. In einer Welt, in der immer ein Schuldiger gesucht werden muss, beginnt nun Jahr für Jahr das große “Abgeben”.
Nein, leider nicht das Abgeben von Liebe, sondern das Abgeben von Selbst-Verantwortung, das Abgeben von Selbst-Vertrauen und Selbst-Bewusstsein. Die Eltern haben es so gemacht und ich werde es auch so machen. Die anderen können es ja alle besser als ich selbst. Und wenn sie dabei Fehler machen, dann Gnade Gott!

Das politische Geschehen soll von nun an den Parteien und dem Staat überlassen werden. Dass der Staat gemessen an jedem Wirtschaftsbetrieb auf dem freien Markt schon mehrmals Pleite wäre und ob die Parteien tatsächlich meine wahren Bedürfnisse berücksichtigen, gibt zu denken.

Meine Gesundheit überlasse ich nicht mehr dem natürlichen Wissen meines eigenen Körpers, sondern den lehrmeisterlichen und besserwissenden Anweisungen vieler Ärzte. Schließlich bin ich am Ende doch derjenige, der die Konsequenzen jener Anweisungen zu tragen hat.

Was ich Tag für Tag denken soll überlasse ich nicht mehr dem natürlichen Beobachten von täglichen Lebensprozessen im Innen und Außen durch meine natürlichen Sinne, sondern den “Meinungsbildnern”, den Journalisten und ihren Hintermännern und -frauen, deren wahres Interesse dahinter steht.

Die Erziehung meiner Kinder überlasse ich dem staatlichen Erziehungswesen. Schließlich sollen sie alle ein braves, fügsames und brauchbares Mitglied dieser Gesellschaft werden. Brauchbar? Für wen? Für ein altes, marodes Denkmodell, das längst ausgedient hat?

Und für was ich Tag für Tag mein Geld ausgeben soll bzw. wie ich am schnellsten zu dem finanziellen Bedarf komme, den ich für mein körperliches Wohlbefinden auf dieser Erde zu brauchen habe, überlasse ich der Wirtschaft und den Kreditinstituten.
Ob ich tatsächlich alles brauche, was mir die Wirtschaft in Form von suggestiven Werbemechanismen indoktriniert, ist eine Sache und ob Kreditinstitute in Anbetracht der Überfülle, für die die Natur und der Kosmos Tag für Tag sorgen (und von der alle Menschen mehr als ordentlich leben könnten), mich wirklich gut beraten, wie ich zu
finanzieller Fülle komme, ist eine andere.

Ach ja, und was ich spirituell zu glauben habe, da gibt es ja staatlich anerkannte Institutionen, die mich darüber aufklären sollen, wie es in jenen himmlischen Welten zugeht und die das Leiden mit dem Gekreuzigten institutionalisiert haben, die mir von Kind auf einprägen möchten, was für ein armer Sünder ich hier auf dieser Erde doch bin und dass ich Erlösung nur durch Verzicht, Qual, Buße und Erbarmen von anderen erfahren kann.
Wundern tut mich allerdings nur, dass immer einer in Schwarz zwischen mir und jenen
himmlischen Welten steht. Gibt es keinen direkten Kontakt?

Ja, Sie merken schon. Kritik üben, einen Schuldigen suchen ist nicht schwer, aber besser machen!?
Sind denn tatsächlich die Umstände, die Eltern, die Gesellschaft, die Lehrer, der Staat, die Kirchen, mein Schicksal, Gott … für mein Leben verantwortlich?
Sicher, sie drücken aus, was ich im Grunde schon viele Jahre zugelassen und insgeheim vielleicht auch gewollt habe. Verantwortung abgeben ist doch viel bequemer und einfacher, als sie für das eigene Leben mit allen Konsequenzen zu ergreifen, oder?

Im Märchen von Dornröschen aus der Urfassung der Brüder Grimm gibt es eine wunderbare Stelle, die bildhaft ausdrückt, was im Grunde fast jeder Mensch in seinem Leben durchmacht.

Sie erinnern sich vielleicht noch?

Der König und die Königin bekamen schließlich ein Kind und feierten ein großes Fest. Es kamen 12 Feen, die dem Mädchen gute Wünsche für ihr Leben mitgaben. Die 13. Fee war aber nicht eingeladen, da der König nur 12 goldene Teller hatte. So wünschte sie dem Kind, dass es sich in ihrem 15. Lebensjahr an einer Spindel stechen und sterben sollte. Die anderen Feen konnten diesen Wunsch aber in einen 100-jährigen Schlaf umwandeln und im Märchen geht es nun folgendermaßen weiter:

“Der König ließ aber den Befehl ausgehen, dass alle Spindeln im ganzen Reich abgeschafft werden sollten, welches geschah, und als die Königstochter nun fünfzehnjährig war und eines Tages die Eltern ausgegangen waren, so ging sie im Schloss herum und gelangte endlich an einen alten Turm. In den Turm führte eine alte Treppe, da kam sie zu einer kleinen Türe, worin ein gelber Schlüssel steckte, den drehte sie um und kam in ein Stübchen, worin eine alte Frau ihren Flachs spann. Sie scherzte mit der alten Frau und wollte auch spinnen. Da stach sie sich in die Spindel und fiel alsbald in einen
tiefen Schlaf.”

Ist diese Szene nicht erstaunlich einleuchtend? Der König ließ überall, im ganzen Lande alle Spindeln abschaffen, damit seinem Kinde ja nichts passiert. Eine Handlung, die sicherlich jeder Mensch der Kinder hat gut verstehen kann. Aber stellen sie sich einmal bildhaft vor, was dies für ein riesiger Aufwand ohne Aussicht auf Erfolg ist! Überall sucht er nach der Beseitigung des Übels und vollzieht es auch. Nur im eigenen Schloss, im
eigenen Haus, bei sich selbst sucht und vermutet er diese scheinbare Gefahr nicht.

Ob er durch diese Selbst-Erkenntnis dem Mädchen sein Schicksal ersparen würde, ist eine andere Sache und auch nicht Inhalt dieses Märchens. Dass aber die Prinzessin durch dieses scheinbare Unglück den richtigen Prinzen findet (bzw. er findet sie) und dass sie danach in Glück und Liebe ihr ganzes Leben bis heute verbringen “… und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.”, ist doch ein Hinweis, dass alle Widrigkeiten einen Sinn haben und richtig genutzt den Menschen womöglich noch schneller an sein Herzens-Ziel bringen.

Aber mal ehrlich. Hielten Sie es wirklich immer und ewig in einem paradiesischen Zustand aus? Alles wird für einen getan, keine Probleme, keine Sorgen etc. Liegt es nicht in der Natur des Menschen, Erfahrungen machen zu müssen (und zu wollen), Trennung und Polarität zu erleben um daran zu wachsen?

Fähig zu einer wahren Liebe wird wohl nur der Mensch sein, der seinen inneren Prinzen und seine innere Prinzessin finden möchte oder schon gefunden hat. Ohne sie wäre jedes äußere Streben nach Vertrauen und Liebe nur eine billige Illusion von Besitz und Macht, die einem früher oder später nach vielen leidvollen Momenten die Augen öffnet.

Ein Mensch, der die “himmlische Hochzeit” Schritt für Schritt in sich vollzieht, wird sowohl mit wie auch ohne Partner oder Partnerin glücklich sein. Er wird seine Vergangenheit mit all ihren Seiten erkennen und bejahen, um JETZT für sich, die Mitmenschen und die Natur das beste daraus zu machen und nur noch seinem Herzens-Ziel dienen.

(Autor unbekannt)

 
 

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